Bürgerinnenforum JETZT!
Das Sachsenbad in Pieschen ist ein bedeutendes Denkmal der Baukultur und der sozialen Verantwortung aus den 1920er Jahren. Das Sachsenbad steht allerdings seit fast 30 Jahren leer. Dies ist ein unhaltbarer Zustand, denn das Bad steht unter Denkmalschutz und die Eigentümerin (die Stadt!) ist verpflichtet es zu erhalten! Doch traurig: Nie seit 30 Jahren gab es den politischen Willen, das Sachsenbad wieder als Bad zu sanieren.
Bei den Menschen in Pieschen/Mickten ist die Liebe zum Sachsenbad nicht erloschen. So bildete sich 2006 die Bürgerinitiative “Endlich Wasser ins Sachsenbad!“, die sich intensiv für die Sanierung des Sachsenbades einsetzt. Die Bürgerinitiative will das Sachsenbad wieder zu einer Stätte des Badens, des Schwimmenlernens, der Gesundheitsvorsorge, des Entspannens machen und einen Treffpunkt für alle Generationen wiederentstehen lassen.
Und diese Bürgerinitiative ist ein gutes Beispiel, wie man Politik “von unten” richtig macht. Geschickt und mit viel Herzblut werden Veranstaltungen organisiert, Ausstellungen gezeigt und Zeitzeugen dokumentiert. 2016 wurde eine von über 4000 Menschen unterzeichnete Petition eingereicht. Mit dieser Petition ist endlich Bewegung in die Stadtpolitik gekommen – denn der Stadtrat beschloss, für das Sachsenbad einen privaten Investor zu suchen. Dieser sollte das Sachsenbad wieder in ein “Gesundheitsbad” (Schwimmbad, Sauna, Physiotherapie, Arztpraxis, Cafe und Begegnungsstätte) in Pieschen verwandeln.
Nun ist 2020, und alles wieder anders: es soll nun doch kein Bad entstehen! Vielmehr wird der Stadtrat darüber abstimmen, ob das Sachsenbad zu einer “Co-working-Area” (Büros) umgebaut werden soll. Damit man das ursprüngliche Ziel “Wasser in das Sachsenbad” wieder erreicht, versucht nun die Bürgerinitiative einen ganz neuen Weg: Die 2019 eingeführte Bürgerbeteiligungssatzung sieht vor, dass zu jedem politischen Vorgang ein Bürgerforum einberufen wird – wenn es hierfür 2500 UnterstützerInnenunterschrifen gibt. Ein Bürgerforum ist ein Format, bei dem Menschen mit Stadträtinnen moderiert diskutieren und nach Lösungen suchen. Aus dem Bürgerforum können Vorschläge und Prüfaufträge hervorgehen, die dann weiter untersucht und vom Stadtrat beraten werden.
Das Wichtigste an einem Bürgerforum ist aber, dass viel Aufmerksamkeit für das betreffende Thema entsteht. Wenn 2500 Unterschriften gesammelt werden, wird dies sicher nicht vom Stadtrat und der Presse ignoriert werden können. Und da die Piraten solche Art der Graswurzelpolitik lieben und wir Bürgerforen als ein sehr schönes Beispiel von “Policy on demand” gerne förden, hoffen wir darauf, dass viele Menschen die Petition unterschreiben und teilen, sowie sich auch im weiteren Prozess für ihre Stadt einbringen.
Hier: Die Petition zur Durchführung eines Bürgerforums für das Sachsenbad
Lassen wir Wasser in das Sachsenbad!