Warum ich Pirat geworden bin? – von Martin Schulte-Wissermann

Warum ich Pirat geworden bin? Da ich schon immer ein Pirat war! Zeit meines Lebens! Bürgerbeteiligung, Ablehnung von Fraktionszwang und Lobbyismus, die Logik und nicht die Partei-Ideologie für Entscheidungen benutzen – und dabei solidarisch für die Schwächeren, für Toleranz, für ein Zusammenleben aller eintreten – und hierbei insbesondere den Freiraum der Privatperson verteidigen.

Als ich 2009 beschloss, mich in der Lokalpolitik zu engagieren, gab es die Piraten auf dem Stimmzettel noch nicht und feste Strukturen auf lokaler Ebene waren damals noch nicht vorhanden. So entschied ich mich 2009 dafür, zusammen mit Freunden und Unterstützern, mich im Rahmen der “nichtmitgliedschaftlich organisierten Wählervereinigung Bürgerbündnis Dresden” für eine parteiunabhängige Stadtpolitik einzusetzen. Mithilfe dieser Freunde und Unterstützer ist es dann auch gelungen, fast ohne Geld und Presse in den Ortsbeirat Neustadt einzuziehen.

Mein jetziges Engagement für die Piraten soll nicht missverstanden werden. Ich möchte auch nach meinem Eintritt meinem kleinen, aber mir sehr ans Herz gewachsenen Bürgerbündnis Dresden treu bleiben. Aber da meine persönlichen inhaltlichen Themen und Ansichten in vielen Bereichen deckungsgleich mit denen der Piraten sind, ist es nur logisch, hier zusammenzuführen, was (für mich) zusammengehört. Andersherum hoffe ich, dass meine Erfahrungen in der Lokalpolitik (Wie tickt die Stadt?) von den Piraten genutzt werden können.

Für mich sind die Piraten seit über 20 Jahren das interessanteste Projekt in der politischen Landschaft. Hier entsteht nicht nur eine neue Partei – hier entsteht ein neues politisches Denken und Arbeiten! Transparenz, Informieren und Nachdenken vor sturem Nachplappern. Hier gibt es die Chance auf eine wirklich freie Meinungsbildung.

Insbesondere halte ich eine pragmatische Zusammenarbeit der politischen Kräfte (statt des immer wieder auftretenden reflexartigen Ablehnens) für wichtig in einer sich zersplitternden politischen Landschaft. Hier ist die Toleranz der Piraten, Doppel-Mitgliedschaften (von Parteien/Wählervereinigungen) zuzulassen, vorbildlich. Warum denn sollte man nur einer politischen Organisation angehören? Es kann doch gerade spannend und befruchtend sein, zwei oder mehreren Organisationen anzugehören – das verbindet und vernetzt.

Ich möchte an dem politischen Experiment “Piraten” aktiv teilhaben. Ich möchte am eigenen Leib spüren, wie Stadt-, Landes- und Bundesprogramme sich entwickeln und wandeln, wieder verkürzt und erweitert werden – ich möchte aktiv dabei sein, wenn eine Vielzahl von ganz normalen Menschen mit Hilfe von Verstand und Nachdenken Lösungen für die Probleme unserer Zeit ERARBEITET! Und ich hoffe, viele machen mit.

Durch ihre dezentrale Struktur sind die Piraten maximal weit entfernt von Lobbygruppen. Durch ihre heterogene post-ideologische und post-gender Aufstellung haben sie keine Gedankenschranken. Als Pirat kann man sich das Sinnhafte aus dem politischen Spektrum herauspicken: Warum nicht für Selbstbestimmung und persönliche Freiheit – UND gleichzeitig – für eine ökologische und moderne Stadt eintreten?

Natürlich hoffe ich, dass meine Entscheidung Nachahmer finden wird. Es ist gar nicht schwer: Antrag ausfüllen und abschicken. Das Schwierigste ist noch, es “seinen Leuten” zu erklären, aber auch das geht nach einem kleinen Schock ganz gut.

Ich freue mich auf die aktive politische Arbeit in den kommenden Jahren!

 

Liebe orange Grüße

Martin Schulte-Wissermann

3 Kommentare zu „Warum ich Pirat geworden bin? – von Martin Schulte-Wissermann“

  1. Ahoi lieber Dr. Martin,
    wir haben uns zwar schon persönlich getroffen. Jedoch möchte ich Dich auch hier herzlich willkommen heißen und zur Mitarbeit bitten.
    Dazu mögest Du uns sagen, wie können wir Dich in Deiner Arbeit unterstützen?

    Ich selbst bin in der AG Verkehr – also was ist neben der Königsbrücker sonst noch so das Thema in Deinem Ortsbeirat?

    Liebe Grüße,
    Sachsenwolf
    Peter J. Müller

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