SBR Blasewitz vom 25.09.24 – Neues Altgruna, Weihnachtsfest Schillerplatz 2.0 und Brückenprobleme

Ein Tischschild, auf dem "Steve König, Piratenpartei" steht, steht auf einem Tisch vor einem Mikrofon. IM Hintergrund sieht man verschwommen mehrere Menschen und ein Projektorbild.

Liebes Tagebuch,

zweiter Monat als SBR, zweite Sitzung – beinahe war ich zu spät, 17:30 ist für jemanden mit einem normalen Bürojob oft etwas knapp. Aber ich hatte es geschafft, zwar mit einem Laptop, der keinen Akku mehr hatte und keiner Steckdose in Reichweite, aber los ging es mit einer Sitzung, die eigentlich versprach, relativ kurz zu werden. Es standen nur drei größere Punkte auf der Tagesordnung: Informationen zu Sanierungen in Altgruna, ein Förderungsantrag für ein Weihnachtsfest sowie Anträge von SPD und AfD zum Blauen Wunder. Aber eins nach dem anderen.

Quartiersaufwertung Altgruna

Zu sehen ist ein Ausschnitt einer Karte, in dem der Bereich in Altgruna markiert ist, der bis 2027 saniert werden soll.

Der erste Punkt war auch der längste: Gleich mehrere Mitarbeiter*innen des Städtebauamts stellten die geplante Quartiersaufwertung in Altgruna vor. Diese soll in mehrere Abschnitte aufgeteilt und bis 2027 fertiggestellt werden. Es geht dabei um die Strecke zwischen Zwinglistraße bis zur Liebstädter Straße – der Grünzug Altgruna mit Findlingsbrunnen sowie der Rothermundpark inklusive Blasewitz-Grunarer-Landgraben. Es gab dazu auch eine aufschlussreiche Präsentation mit Bildern zum aktuellen Stand und geplanten Änderungen, leider ist diese im Ratssystem noch nicht zu Verfügung. Ich hatte allerdings noch während der Sitzung darum gebeten und mir wurde zugesichert, dass dies passieren wird. Für hier soll eine kurze Zusammenfassung reichen:

· Alle Maßnahmen wurden unter Einbeziehung der Anwohner* abestimmt
· Begrünung des Grünzugs mit neuen Bäumen, besseren Wegen, Wiederverwendung der Betonplatten, um den Charakter zu erhalten
· Mehr Sitzgelegenheiten um den Findlungsbrunnen
· Verringerung der Parkfläche (vor Ärztehaus, Richtung Rosenbergstraße), bessere und klarere Fußwege durch diesen Bereich
· Verkehrsberuhigung im Bereich Rosenbergstraße, Übergang zum Rothermundpark
· Rothermundpark: Verbesserung der Wege, mehr Bäume sowie verschiedene Freizeitbereiche für verschiedene Altersgruppen
· Landgraben: Damm mit Weg wird an einer Stelle weiter nach hinten verlegt, damit ein direkter Zugang und Verweilfläche am Wasser geschaffen wird

Alles in allem wirken die Pläne sehr gut. Es wird auf die Menschen gehört, es wird mehr grün geben, es wird besser für Fußgänger*innen, es wird mehr Verweil- und Freizeitfläche geben. Natürlich gab es Einwände von Team Zastrow, weil vielleicht 10 der 20 Parkplätze wegfallen werden und die AfD schnaubte empört, als ich fragte, ob aufgrund des wissenschaftlich gesicherten Klimawandels Dinge wie hitzeresistente Bepflanzung (Ja, wird gemacht) und öffentliche Trinkbrunnen (Ja, es wird einen geben, aber leider nur einen) geachtet wird. Grundsätzlich dürfen sich die Anwohnenden und Besuchenden aber auf sinnvolle und gute Änderungen freuen. Einzig allein ob der knappe Zeitplan, der den Bau von 2026 bis 2027 von allen Abschnitten beinhaltet, eingehalten werden kann, ist fragwürdig.

Weihnachtsfest Schillerplatz 2.0

Wie in meinem letzten Tagebucheintrag geschrieben, gab es in unserer letzten Sitzung nur einen Förderungsantrag, den wir quasi abgelehnt haben. Das geplante Weihnachtsfest über drei Tage vom Händler*innenverein des Blauen Wunders war uns zu teuer. Deswegen hatte der Event Manager den Auftrag, eine zweite Version vorzustellen, die das Event auf einen Tag zusammendampft und die Kosten weiter drückt. Genau das tat dieser auch, und das neue Konzept fand weitaus mehr Anklang und war, wenn ich mich richtig erinnere, mit knapp 23.000 Euro immer noch relativ teuer, aber immerhin um die 12.000 Euro günstigerer als der letzte Vorschlag.

Grundsätzlich gab es viel Zustimmung in der Diskussion danach, nur der Mandatsträger der FDP zeigte sich immer noch skeptisch: Er wollte maximal ca. 5000 Euro für den Weihnachtsbaum und die Beleuchtung hergeben. Zumindest der Weihnachtsbaum soll auch bis in den Januar hinein stehen bleiben. Das Fest selbst war ihm zu teuer. Seine Begründung war, dass man mit diesem Geld lieber Gehwege sanieren sollte. Meine Gegenrede danach war, dass ich auch gerne Gehwege saniert sehe würde, Kultur und Freizeit mit Auftritten von Künstler*innen und all den anderen Punkten, die vor allem kostenlos für alle sind, genauso wichtig für unsere Stadtgesellschaft sind, wie gut ausgebaute Gehwege. Die große Mehrheit des SBRs schien derselben Meinung zu sein, weswegen wir für den Antrag stimmten und deswegen an einem Tag wahrscheinlich Ende November am Schillerplatz ein Weihnachtsfest stattfinden wird.

Wie marode ist das Blaue Wunder?

Der Einsturz der Carolabrücke war und ist natürlich immer noch das Thema in Dresden. So auch nicht anders bei uns im SBR Blasewitz. Und auch wenn die Carolabrücke nicht in unserem Bezirk ist, haben wir hier ein anderes Sorgenkind: die Loschwitzer Brücke, besser bekannt als Blaues Wunder. Die SPD hatte zuerst bereits vor einigen Tagen Anfragen eingereicht, die an den Oberbürgermeister (und damit wahrscheinlich an den Baubürgermeister der Grünen, Stephan Kühn) gehen sollten. Die AfD ergänzte kurz vor der Sitzung mit weiteren Anfragen, die auch an diesen geschickt werden sollten, wenn auch mit einem deutlich, sagen wir mal, feindlicheren Unterton.

Wir diskutierten lange über die beiden Anfragen. Von Seiten der CDU kam schließlich der Vorschlag, man könnte Herrn Kühn auch zur nächsten Sitzung des SBR einladen – das würde passen, denn er ist den Tag vorher schon im Loschwitzer SBR. Gerade seine Parteikolleg*innen verteidigten ihn aber immer wieder – man brauche das nicht, wir seien genug durch eine gute Kommunikation der Stadt über den Stand Carolabrücke aufgeklärt worden, alle Informationen zum Blauen Wunder seien bereits im Ratssystem. Sie hatten natürlich – die durchaus berechtigte – Angst, dass AfD und vielleicht auch andere den Grünen Baubürgermeister schlecht aussehen lassen wollten. Nichtsdestotrotz hielten ich und auch andere Gegenrede dazu: Die Kommunikation gab es zu Carolabrücke, nicht zum Blauen Wunder. Und die Informationen sind vielleicht im Ratssystem, aber weder gesammelt, noch aktuell bezogen auf den Brückeneinsturz und deswegen Auswirkungen. Dazu gab es aber auch Fragen.

Letztlich wurde entschieden, Herrn Kühn zur nächsten Sitzung einzuladen, um Fragen des SBR zu beantworten. Ersatzweise wurden vier der fünf Fragen des AfD-Antrags zum SPD-Antrag hinzugefügt und werden als Anfrage des SBR an den OB gesendet. Wir sind gespannt, denn die Zukunft des Blauen Wunders ist gerade wirklich fraglich. Der Zustand ist kritisch, in dem Benotungssystem für Brücken hatte es zuletzt eine „4 – Ungenügend“ bekommen und ist damit theoretisch sogar in einem schlechteren Zustand als die Carolabrücke. Die Sanierungsarbeiten letztes Jahr haben das nur zu einem Teil verbessern können.

Nachdem wir dieses Thema geklärt und noch ein wenig sonstige Themen besprochen hatten, war es dann auch vorbei und wir konnten knapp unter 3 Stunden die Sitzung schließen. Zwei bleiben für dieses Jahr noch übrig, die Termine für 2025 stehen auch schon. Es gibt einiges zu tun in Blasewitz und ich nehme mir immer viel mit aus diesen Sitzungen und hoffe, damit auch bald eine aktivere Rolle spielen zu können. An Ideen mangelt es sicher nicht!

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