Aktuell bleiben die meisten von uns zuhause, um Leben zu retten. Zusätzlich können wir mit wenig Aufwand auch der Umwelt etwas Gutes tun. Das Zauberwort lautet Ökostrom.
Ganz allgemein gesprochen kommt aus unseren Steckdosen überall das Gleiche, aber unsere einzelnen Tarife bestimmen, aus welchen Quellen die Anbieter den Strom beziehen. Ökostrom, auch Grünstrom oder Naturstrom genannt, wird aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Wasserkraft gewonnen, während konventioneller Strom auch aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdöl hergestellt wird. Durch die Umstellung auf einen Ökostrom-Tarif lässt sich die CO2-Bilanz eines Einzelhaushalts um eine Tonne verbessern, für Familienhaushalte ist die Vermeidung von CO2-Emissionen noch größer.
Da allerdings manche Anbieter durch Zertifikate auch fossilen Strom reinwaschen, empfehlen wir auf echten Ökostrom umzustellen, welcher den vorbildlichen Anforderungen von Robin Wood gerecht wird. Die Auflistung dieser Anbieter findest du hier. Sollten diese Versorger für dich nicht in Betracht kommen, empfehlen wir einen, welcher zumindest TÜV-zertifiziert ist.
Obwohl die Reduzierung unseres individuellen ökologischen Fußabdrucks schon Argument genug wäre, so hat ein Tarif- oder Anbieterwechsel noch weitere Auswirkungen. Je mehr Endverbraucher·innen ihren Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen wollen, umso stärker sind die Anbieter gezwungen, diese Bereiche auszubauen. Auch wenn die regierenden Parteien Energiewende und Kohleausstieg weit in die Zukunft verschoben haben, können die Haushalte schon jetzt einen deutlich früheren Umschwung von Graustrom auf Grünstrom einleiten.
Die Bewegung Parents for Future stellt auf ihrer Homepage sehr anschaulich dar, warum und wann ein Wechsel sinnvoll ist und wie einfach dieser umgesetzt werden kann.
Doch nicht nur die Privathaushalte stehen in der Verantwortung, auch Städte und Gemeinde müssen jetzt umdenken. Am 30.01.2020 einigte sich der Dresdner Stadtrat darauf, den Klimaschutz ab sofort als eine städtische Aufgabe von höchster Priorität zu betrachten, und alle Stadtratsbeschlüsse müssen diesen Faktor nun mit einbeziehen. Wir Piraten waren über dieses Ergebnis ganz besonders erfreut, da der dazugehörige Antrag von unserem Stadtrat Dr. Martin Schulte-Wissermann stammte und von mehreren Initiativen und Bewegungen außerhalb des Rathauses bis zur Abstimmung hin unterstützt wurde.
Damit Dresden seinen Bürger·innen nun mit positivem Beispiel vorangeht, hat Dr. Schulte-Wissermann nun eine Anfrage an Oberbürgermeister Dirk Hilbert zum Thema Ökostrom formuliert. Darin möchte er eine Auskunft über die städtischen Tarife, um nachzuvollziehen, wie hoch die Ökostrom-Anteile hierbei sind und in welcher Höhe die DREWAG als städtischer Versorger die Lieferung von Ökostrom im Verhältsnis zu Graustrom aktuell darstellen kann. Darüber hinaus fragt er an, ob und wann die DREWAG vollständig auf den Bezug aus regenerativen Quellen umstellen wird und erkundigt sich nach der Kosten-Gewinn-Kalkulation für die unterschiedliche Stromgewinnung.
Nachdem die Ergebnisse zu der Anfrage vorliegen, werden wir diese auswerten und die nächsten Schritte planen. Die Ziele sind dabei klar:
- Die Stadt Dresden muss zu 100% auf Ökostrom-Nutzung umstellen.
- Die DREWAG als örtlicher Anbieter muss ihre Stromgewinnung langfristig aus fossilen Brennstoffen auf 0% reduzieren.