SBR-Bericht Pieschen: Zirkus, Theater und kuschelnde Enten

Am 17.09.2024 fand die erste Sitzung des neu gewählten Stadtbezirksbeirats Pieschen im Rathaus Pieschen statt.

Die 19 Sitze im SBR verteilen sich wie folgt:

  • Grüne 3
  • Linke 3
  • SPD 2
  • PARTEI 1
  • Piraten 1
  • AfD 4
  • CDU 3
  • Freie Wähler 1
  • Team Zastrow 1

Dabei sind 10 „alte Hasen“ dabei, die bereits in der letzten Wahlperiode im SBR vertreten waren.

Nach Konstituierung und Verpflichtung aller Mitglieder einzeln mit einem Gelöbnis folgte zunächst eine Vorstellungsrunde.

Im Anschluss informierte die SachsenEnergie zum geplanten Glasfaserausbau in Pieschen. Ab dem 2. Quartal 2025 sollen die Tiefbauarbeiten zunächst in Pieschen-Nord starten, ab Quartal 3/2027 soll die Inbetriebnahme und der Start der Versorgung erfolgen. Dort, wo in den letzten Jahren bereits Fernwärmeleitungen in Pieschen verlegt wurden, sollen keine Tiefbauarbeiten durchgeführt werden müssen, weil die Leitungen schon eingebaut wurden. Ob Mitbewerber ebenfalls Glasfaseranschlüsse verlegen wollen, ist der SachsenEnergie nicht bekannt. Gestattungen der Grundstückseigentümer für den Anschluss liegen z.B. in Klotzsche von 70% aller Grundstückseigentümer vor. Der reine Anschluss bedeutet aber nicht, dass man mit SachsenEnergie dann tatsächlich einen Vertrag abschließen muss. Angeschlossen werden soll jeweils das Haus, die Verteilung innerhalb eines Mehrfamilienhauses ist dann Sache das Eigentümers, dafür stellt SachsenEnergie aber auch Unterstützung bereit.

Zu entscheiden war heute lediglich über 3 Förderanträge:

  • Die Outlaw gGmbH möchte für das Projekt „Luftsprung inklusiv“ Zirkusequipment für insgesamt 5.000,00 Euro anschaffen und bitte um eine Förderung durch den SBR in Höhe von 4.950,00 Euro. Im Kinder- und Jugendhaus Emmers ist der Aufbau eines inklusiven Zirkus für Kinder aus Pieschen im Altersbereich von 8-18 Jahren über eine Laufzeit von 4 Jahren geplant. Das Projekt sportliche Betätigung durch unterschiedlichste Bewegungsformen, Kreativität und darstellende Kunst vereinen. Wöchentlich sollen Workshops unter Anleitung von Zirkuspädagog:innen durchgeführt werden, in den Ferien Zirkusschnuppertage und Trainingswochen. Höhepunkte sind Zirkus-Camps und Aufführungen in einem richtigen Zirkuszelt.

Dafür wird natürlich Zirkusmaterial benötigt: Bodenmatten, Trapez, Jonglierbälle und viele andere. Dagegen sind Honorare bereits durch anderweitige Förderung gedeckt.

Dr. Poppe von der AfD moniert, dass die AfD immer allen Förderanträgen von Outlaw zugestimmt habe und Outlaw trotzdem vor der Kommunalwahl dazu aufgerufen habe, die AfD nicht zu wählen.

Letztendlich stimmt der SBR aber einstimmig dem Förderantrag zu.

  • Die freie Regisseurin Eva Jaekel und ein künstlerisches Team werden im Theaterhaus Rudi ein Theaterprojekt „Kriegerinnen im Schlachtfeld der Standpunkte“ (Arbeitstitel) mit 6-10 jugendlichen Mädchen (12-18 Jahre) anbieten, das bereits durch die Stadt Dresden teilweise gefördert wird. Über mehrere Wochen und Wochenenden von Oktober bis Dezember 2024 sollen junge Mädchen ermutigt werden, sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen. Inspiriert wird der Prozess von Kleists „Penthesilea“, wobei das entstehende Stück am 06.12.2024 im Theaterhaus Rudi Premiere haben soll.

Bei Gesamtkosten von rund 33.000 Euro möchte die Antragstellerin eine Förderung durch den SBR von 7.500,00 Euro erhalten. Allerdings ist die Projektfinanzierung durch Bund/Land nicht gesichert, so dass das Projekt zeitlich etwas reduziert werden muss.

Dr. Poppe von der AfD sieht keine Bezugspunkte des Theaterprojektes, wie das Pieschen voranbringen sollte; es taucht seiner Auffassung nach in der Projektpräsentation zu oft das Wort „Feminismus“ auf.

Mit 9 Ja-Stimmen, 8 Nein-Stimmen (CDU, AfD und Freie Wähler) bei 1 Enthaltung wird der Antrag vom SBR angenommen.

  • Das Umweltzentrum Dresden plant den Neubau einer Krankenstation für verletzte Wildvögel in der Wildvogelauffangstation in Kaditz, die jährlich ca. 1.000 verletzte oder geschwächte Wildvögel versorgt und damit die größte Station in Sachsen ist. Nach 16 Jahren intensiver Nutzung sind die vorhandenen Käfige verschlissen und müssen ersetzt werden. Bei einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 22.000 Euro möchte das Umweltzentrum eine Förderung durch den SBR in Höhe von 16.314,31 Euro erhalten.

Für kurze Lacher in der lebendigen und emotionalen Projektpräsentation sorgt der Hinweis, dass Enten kuscheln wollen und deswegen von Mitarbeitern unter dem Pullover mit nach Hause genommen werden – aber unter dem Pullover eben auch „verdauen“.

Der Förderantrag wurde einstimmig angenommen.

Das Restbudget des SBR für 2024 liegt noch bei rund 245.000 Euro, es steht aber noch ein größeres Projekt Trafohaus Pieschen an, das noch eingereicht werden wird. Was dann noch übrig ist, fällt Ende des Jahres an die Stadt Dresden zurück und dient der Haushaltskonsolidierung der Stadt Dresden.

Pia Barkow (Linke) regt an, den Investor des Sachsenbad zu einer der nächsten Sitzungen einzuladen, um zu dem Stand des Projektes zu erläutern, der Stadtbezirksamtsleiter wird das versuchen.

Soweit die erste Sitzung des neu gewählten SBR Pieschen. Die nächste Sitzung findet am 22.10.2024 statt, dann allerdings ohne mich, weil ich im Urlaub bin. Ich werde trotzdem versuchen, die behandelten Themen hier zu berichten.

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