Am 18.06.2024 eröffnet der Zoo Dresden sein neugebautes Orang-Utan-Haus. Wir kritisieren diesen Neubau weiterhin aufs Schärfste, da er weder den Bedürfnissen der in Gefangenschaft lebenden 5 Orang-Utans gerecht werden kann, noch finanziell für die Stadt eine gute Entscheidung war. Denn der mittlerweile nach eigenen Aussagen des Zoos 22 Millionen Euro teure Bau, für den der Zoo 12 Millionen Euro Schulden bei der Stadt aufgenommen hat, hat die ursprünglich geplanten Baukosten von 17 Millionen Euro weit überschritten, nachdem 2021 das geplante Budget bereits auf 20 Millionen Euro gestiegen ist. Wie absurd die Finanzierung ist und vor allem das Rückzahlungsmodell des Kredites der Stadt Dresden an den Zoo ist, haben wir bereits 2021 aufgeschlüsselt.
Doch der größte Skandal ist nicht, was für Unsummen für den Neubau verpulvert wurden, sondern dass wir das Geld nicht für Investitionen in die Zukunft der Stadt oder für den Artenschutz für die von Gefangenschaft betroffener Menschenaffen ausgegeben haben.
- Kein Zoo der Welt kann auch nur annähernd ‘natürliche’ Lebensbedingungen bieten. Allein ein Männchen der eingesperrten Sumatra Orang-Utans hätte in freier Wildbahn ein Revier, was etwa der Fläche der Dresdner Heide entspricht.
- Die Menschheit zerstört die natürlichen Lebensräume von Menschenaffen wie Orang-Utans erbarmunglos. Bald könnte es keinen Lebensraum mehr geben, wenn wir nicht endlich entschlossen gegensteuern. Aber anstatt den Lebensraum der Orangs zu schützen, bauen wir Zoos, in denen wir Lebewesen wie Ausstellungsstücke betrachten und züchten Menschenaffen, die nie mehr einen Fuß in einen Urwald setzen werden – erstens, weil sie im Urwald nicht mehr überlebensfähig sind und zweitens, da es wohlmöglich keinen Urwald mehr geben wird. Alle der 5 in Dresden lebenden Tiere wurden in Gefangenschaft geboren und werden diese auch niemals wieder verlassen.
- Die Haltung von Menschenaffen hat vor allem eine schreckliche Botschaft an die Besucher·innen in Zoos: Der Mensch kann also allein zu seiner Unterhaltung andere Lebewesen einsperren.
- Der Neubau des Dresdner Zoo knüpft an eine lange Tradition, Menschenaffen schlecht zu behandeln, an. Seit 1985 vegetierten die Tiere im vorherigen Affenhaus, welches 2017 den Negativpreis des GreatApeProject – und damit die Auszeichnung als Europas schlechtester Zoo – errungen hat.
Statt einer weiteren Ausbeutung der Tiere fordern wir mehr Einsatz zur Erhaltung und Sicherung von Lebensräumen der Wildtiere. Statt diese auszustellen, eine öffentliche Debatte zur Ausgestaltung und der Zukunft des Zoos und langfristig einen Zoo der Zukunft ohne Tiere.
Verschiedene Tierrechtsgruppen rufen für den 18. Juni ab 13:00 Uhr zu einer Demonstration gegen den Neubau auf. Wir unterstützen den Protest und sind vor Ort, kommt auch ihr bitte zahlreich!